Top 5 der beliebtesten Tatorte von kindlichen Wutanfällen

Das Jahr 2018 ist endlich Geschichte. Zeit, um sich noch einmal den schönen und weniger schönen Erlebnissen des vergangenen Jahres zu widmen. Da wir uns 2018 gleich mit mehreren Kindern entweder in der Trotzphase oder bereits der Zahnlückenpubertät befanden, bleiben mir insbesondere einige der weniger schönen Situationen in bester Erinnerung. Wenn kleine Kinder eine Sache beherrschen, dann ist es zu den unmöglichsten Zeitpunkten und an den unmöglichsten Orten ihren kindlichen Emotionen freien Lauf zu lassen. Das wäre auch nicht der Rede wert, wenn es sich um ausschließlich positive Emotionen handelte. Leider passiert UNS so viel Positives selten, äußerst selten. Seit geraumer Zeit erleben wir stattdessen immer häufiger, wie die kleinen Rotzgören – gerade auf neutralem Grund und Boden – ihre zickigsten Marotten und Eigenarten ausleben. Noch vor wenigen Jahren habe ich mich in der Öffentlichkeit für schreiende Kinder fremdgeschämt. Und die oft teilnahmslos nebenstehenden, offensichtlich überforderten Eltern(teile) als schwach, versagend und verweichlicht abgestempelt. Dafür entschuldige ich mich hiermit! Wo genau der kindliche Terror einen treffen kann, erfahrt ihr in den ‚Top 5 der beliebtesten Tatorte von kindlichen Wutanfällen‘.

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Es gibt für Alles (s)eine Zeit – aber mit Kindern dauert alles länger

Was ist eigentlich diese Zeit, von der alle reden? Es gibt Leute, die sich gern Zeit für Etwas nehmen. Und jene, die den Zahn der Zeit an sich nagen spüren. Andere spielen oft auf Zeit oder verweisen darauf, alle Zeit der Welt zu haben. Und eine Zeitenwende erleben wir aktuell auch noch. Also so eine richtig negative, meinen einige Experten. Wie meinen die das eigentlich? Ist doch noch gar nichts entschieden wegen der neuen, alten GroKo. Zeitenwende.

An eine echte Zeitenwende kann ich mich tatsächlich noch erinnern. Quasi gestern habe ich noch mit Pionierhalstuch beim Fahnenappell das sozialistische Vaterland gegen die Feinde jenseits des antifaschistischen Schutzwalls verteidigt – also in der Schule, mit außerordentlicher Lernbereitschaft und Top-Leistungen versteht sich, nicht mit Waffengewalt oder so. Irgendwo gab’s ja auch Grenzen. Nicht mal unser Erich höchstpersönlich hätte mir damals mit meinen 9 Jahren ein Maschinengewehr an die Hand gegeben. So wie es 44 Jahre zuvor der andere große Volkstribun auf deutschem Boden tat, weil er tatsächlich glaubte, die restlichen 988 Jahre seiner angekündigten Herrschaft noch voll machen zu können. Ach ja, diese Österreicher. Albernes Völkchen. Auch heute noch. Darauf nen Kurzen Maischberger. Prost. Off-topic.

Fokus, da ist er wieder. Diese Zeit also, ja datt is‘ schon so ’ne komische Type, würde Rüdiger Hoffmann einleiten. Wie wir alle seit Albert Einstein wissen, ist Zeit mehr als das Abbild zweier Zeiger auf einer Uhr. Und mehr als ein paar Hundert Pixel auf dem iPhone-Display. Denn Zeit ist relativ. Ganz simpel: Für schnell bewegte Uhren vergeht die Zeit langsamer als für langsame beziehungsweise bewegungslose Uhren. Klaro? Ich selbst erlebte die „relative“ Zeit immer beim Vergleich von Schule und Fußball. Während damals jede 45-minütige Lateinstunde mehr Synapsen zerstört hat als kumuliert sämtlicher Alkohol im Laufe der letzten 20 Jahre blieb eine Halbzeit beim Fussi spielen oder schauen meist nur ein kurzer Genuss. Relativ bitter war das.

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Wenn das Fleisch schwach und der Wille noch schwächer ist – Teil 2

So, wo waren wir stehengeblieben? Achso, Nabelschnur auf Instagram. Jetzt ist der Nachwuchs also da. Im Krankenhaus. Bei Mama nebenan im Beistellbettchen. So klein, so niedlich. Papasein ist echt toll. Aber gleich muss ich nach Hause. Pokerabend mit den Jungs. Was sein muss, muss sein. Der Nachwuchs versteht das schon, schläft ja eh fast den ganzen Tag. Und außerdem habe ich ja später noch zwei Monate Elternzeit beantragt – und sogar widerwillig „genehmigt“ bekommen, weil mein Arbeitgeber keine andere Wahl hat laut Gesetzgebung. Zwei Monate. Zwei Mal der Verzicht auf knapp 35% Prozent meines üppigen Nettogehalts, von dem 90% meiner Mitbürger nur träumen können. Aber dann ist auch Schluss. Mehr Geld will ich dem Staat nun wirklich nicht schenken, wenn ICH statt meiner Frau, die zwar auch gut verdient, weil emanzipierte Frauen heutzutage halt auch (gern) arbeiten, zuhause bleiben müsste, um das Kind zu betreuen.

Vatersein endet nach 60 Tagen, rät dir Papa Staat. Keine Sekunde später.

Nein, also die zwei Monate, die stehen ja im Gesetzestext, zwei Monate bekomme ich (wir) als Familie zusätzlich dieses Elterngeld, wenn ich als Mann meinen väterlichen Pflichten und Rechten nachkomme. Das Maximum rausholen. Keinen Cent verschenken. Obwohl du als Papa auch sieben oder acht Monate Elterngeld beantragen könntest. Könntest, wenn du wolltest. Elternzeit mit deinem Kind – sehr sehr gern, aber natürlich nur gemeinsam mit der Mama. Ha, wo kommen wir denn da hin, wenn ich mit den Ratten alleine zuhause bleiben müsste. Anarchie!

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Wenn das Fleisch schwach und der Wille noch schwächer ist – Teil 1

Heute werde ich mir keine Freunde machen. Fakt. Manchmal weiß man das schon vorher, wenn man gewisse Themen beleuchtet, die in dem, was wir heutzutage Gesellschaft nennen, verpöhnt sind. Keine neuen Freunde also. Accepted. Freundschaften sind eh überwertet. Zumindest die bei Facebook, und Twitter, und Instagram. Aber bei Letztgenannten sind es ja auch keine Freunde mehr, sondern „nur“ Follower. Also wortwörtlich jemand, der einem folgt. Jeden Tag, jede Stunde, bei jeder Aktivität. Im echten Leben nennt man sie Stalker. Komisch, dieses Internet. Neuland halt – zumindest für die Meisten unter uns.

Egal, ob nun Freund, Follower oder Stalker, ich werde heute höchstwahrscheinlich auch ein paar meiner Leser verlieren, vor allem männliche. Zum Glück habe ich erst so wenige, dass das niemanden juckt oder gar ein Shitstorm daraus erwachsen könnte. Kein Shitstorm also. Den hatte ich buchstäblich im letzten Jahr, wo wir zuhause 5.800 Windeln gewechselt haben. So über den Daumen gepeilt. Nicht alle ich höchstpersönlich, sondern alle Helfer gemeinsam. Fünf Tausend und acht Hundert. Wenn man 5.800 Windeln der Größen 1 bis 4 auseinandergefaltet aneinanderlegt, ergibt das eine Strecke von ungefähr 1,8 Kilometern. Seid ihr mal eine 1,8 Kilometer lange, mit Exkrementen bepflasterte Strecke entlang marschiert? Den Gestank muss man sich natürlich dazu denken. Sooooo viel zu echten Shitstorms! Vor denen man aber im Vergleich zu den digitalen Consorten gar keine Angst haben muss.

Angst. Noch so ein Unding. Über Ängste spricht man ja eigentlich nicht. Nicht in der Öffentlichkeit, nicht im Büro, teilweise auch nicht mal im eigenen Wohnzimmer. Und wenn doch? Was sagt es über jemanden aus, der zugibt, Ängste zu haben? Unsere heutige Gesellschaft hat diesbezüglich sehr fix die passende Antwort parat: Wer Angst hat, ist schwach und angreifbar. Nur die Harten kommen in den Garten. Wer Angst hat, verliert. Angsthase.

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Ich erziehe mir meine Kinder in dieser Welt, wie es mir gefällt. Nicht.

Jetzt gibt’s Butter bei die Fische, wie der Norddeutsche zu sagen pflegt. Das Filetstück des Elterndaseins, die Champions League der Soziologie. Und der Philosophie. Und überhaupt. Jean-Jacques Rousseau, seines Zeichens bedeutender Pädagoge, Schriftsteller und Philosoph des 18. Jahrhunderts, prägte folgenden Satz:

„Kindererziehung ist ein Beruf, wo man Zeit zu verlieren verstehen muß, um Zeit zu gewinnen.“

Bähm!! Watt?? Wollen wir die Kuh mal von hinten aufzäumen: Wohl kaum ein Thema wird in der Gesellschaft und besonders innerhalb der eigenen Familie so kontrovers und emotional diskutiert wie das der Kindererziehung. Dabei stoßen oft völlig konträre Ansichten aufeinander, auf welche Weise man die kleinen und großen Rotznasen denn nun bestmöglich und mit geringstem nervlichen Verschleiß beim Großwerden unterstützt, wie man sie fördern aber auch fordern solle.

Ich erziehe mir meine Kinder in dieser Welt, wie es mir gefällt. Nicht. weiterlesen

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