Krankheiten Archive - Der Ratgeber-Blog für Väter und alle, die es mal werden wollen https://www.papasrabauken.de/category/krankheiten/ Geistreiche und geistlose Anekdoten über das Leben als Dreifach-Papa Mon, 12 Jun 2023 10:28:37 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.3 https://www.papasrabauken.de/wp-content/uploads/2017/12/cropped-Signet-32x32.png Krankheiten Archive - Der Ratgeber-Blog für Väter und alle, die es mal werden wollen https://www.papasrabauken.de/category/krankheiten/ 32 32 Was dich (nicht) ankotzt, macht dich nur härter https://www.papasrabauken.de/2019/03/09/was-dich-nicht-ankotzt-macht-dich-nur-haerter/ https://www.papasrabauken.de/2019/03/09/was-dich-nicht-ankotzt-macht-dich-nur-haerter/#respond Sat, 09 Mar 2019 20:00:36 +0000 https://www.papasrabauken.de/?p=386 Vieles an einem selbst verändert sich im Laufe eines Lebens, also rein äußerlich: Körpergröße, Bauchumfang, die Fülle des Haupthaares. Nur selten übrigens zum Positiven. Doch auch Geschmäcker, Vorlieben, Ansichten und Werte verändern sich im Laufe der Zeit. Ich habe das am eigenen Leibe erlebt. Bei mir machte es nach der Geburt meines Erstgeborenen „Klick“. Sowohl … Was dich (nicht) ankotzt, macht dich nur härter weiterlesen

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Vieles an einem selbst verändert sich im Laufe eines Lebens, also rein äußerlich: Körpergröße, Bauchumfang, die Fülle des Haupthaares. Nur selten übrigens zum Positiven. Doch auch Geschmäcker, Vorlieben, Ansichten und Werte verändern sich im Laufe der Zeit. Ich habe das am eigenen Leibe erlebt. Bei mir machte es nach der Geburt meines Erstgeborenen „Klick“. Sowohl aktive als auch passive Veränderungen durchziehen seither mein Leben. Aktiv insofern, dass ich beispielsweise von einem Tag auf den anderen das Rauchen aufgab. Nach knapp 15 Jahren – mal mehr mal weniger – starkem Zigarettenkonsum. Quasi von 100 auf 0, ohne danach je wieder auch nur ein einziges Mal gedampft zu haben.

Auf der anderen, der „passiven“ Seite – wenn also das Leben aus dir einfach etwas anderes macht – gibt es unzählige Dinge, auf die ich seitdem einen völlig anderen Blickwinkel erlangt habe. Und ich habe teilweise sogar Eigenschaften an mir entdeckt und entwickelt, die in völligem Kontrast zu meinem Vorleben standen. Über eine ganz besondere Eigenart, sich sogar sehr stark verändert hat, werde ich mich heute etwas ausführlicher auslassen. Nichts für Zartbesaitete. So viel sei vorab gespoilert. Ich befasse mich heute mit dem EKEL. Damit wir, was die Definition von Ekel angeht, alle auf dem selben Kenntnisstand beginnen – gerade in Abgrenzung zu anderen Formen der Ablehnung – bedienen wir uns einer kurzen Definition aus der Online-Enzyklopädie Wikipedia:

„…äußert sich Ekel mitunter auch durch starke körperliche Reaktionen wie Übelkeit und Brechreiz, Schweißausbrüche, sinkenden Blutdruck bis hin zur Ohnmacht.“

Wikipedia

Was sich wie die körperlichen Begleiterscheinungen nach dem Genuss von drei Tassen gepanschtem 5 Euro-Weihnachtsmarkt-Glühwein anhört, kann aber auch völlig andere Ursachen haben:

Der Arachnophobiker, dem beim Picknick unvermittelt eine Spinne über das Gesicht krabbelt, kann diese körperlichen Reaktionen genau so (ungern) nachvollziehen wie der Klaustrophobiker, der in der rappelvollen U-Bahn dicht an dicht gedrängt den knoblaucherfüllten Atem des Interims-Stehnachbars zu inhalieren hat. Acht Stationen lang.

Was dieser Ekel mit Kindern zu tun hat? Gar nix. Erstmal. Ganz im Gegenteil.

Wenn wir an Kinder denken, besonders wenn wir an Babies denken, dann denken wir als liebende Eltern gern an die schönen Momente zurück, bei denen uns dieser wohlig-warme Neugeborenen-Duft umnebelte. Wo Auto-Nerds an Ledersitzen und Armaturen schnüffeln, halten Eltern ihre Riechkolben unheimlich gern an Baby’s Haut. Beschreiben lässt sich dieser Duft nur sehr schwer, weil er naturgemäß sehr individuell ist. Besonders in den ersten Lebenstagen. Wo jeder Auto-Schrauber beim Stichwort Babyschmiere (oder auch Käseschmiere genannt) unweigerlich an den nächsten Ölwechsel denken wird, staunen Eltern neugeborener Steuerzahler über den natürlichen Fettgehalt der Babyhaut. Was die Natur alles von sich aus regelt! Schon genial.

Relativ zügig nach den ersten glückseligen Tagen und Wochen nach Ankunft der Storchenfracht bekommt die Li-La-Laune-Babyduftwolke erste Risse. Denn wo etwas reingestopft wird (in den nimmersatten Mund), muss bekanntlich auch irgendwo anders wieder etwas rauskommen. Und ja, es stimmt: Eltern von Babies und Kleinkindern haben ein Lieblingsthema, über das sie teilweise stundenlang referieren oder mit anderen diskutieren. Stuhlgang. Was sonst in der Gesellschaft ein so delikates Thema ist, dass man nicht einmal seinem Gastroenterologen davon berichten möchte, ist in Elternkreisen der „heißeste Scheiss“ überhaupt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Dass es hierfür sogar Ratgeber mit Bildbeschreibungen gibt, überrascht einen auch nicht mehr. Vielen Dank auf jeden Fall an die folgenden Baby-Fotomodels für die faszinierenden Einblicke, die ihr uns gewährt.

So, wer jetzt noch nur Spucke im Mund hat, den kann wohl so schnell nichts aus der Bahn bringen. Ich betone immer wieder, wie schade es doch ist, dass Gerüche online noch nicht übertragbar sind. Im Gegensatz zu Gerüchten.

Ich möchte mich aber auch gar nicht zuuu lange mit rektalen Auswürfen beschäftigen, da es durch die Erfindung der Babywindel ja zumeist bei kleineren Fauxpas‘ in den ersten Lebensjahren bleibt. Die relativ schnell bereinigt werden können. Das sieht bei oralen Auswürfen gaaaaaaanz anders aus.

Speikinder sind Gedeihkinder

Zugegebenermaßen: Ich habe keine Ahnung, was dieses dämliche „Speikinder sind Gedeihkinder“-Sprichwort eigentlich bedeuten soll. Da bin ich ganz ehrlich. Habe ich nie verstanden, auch nicht nach drei Kindern. Entwickeln sich alle Babies wirklich so prächtig, wenn sie nur genug von Mamas Milch wieder an die frische Luft abgeben? Und was sollen Eltern davon halten, wenn ihre Babies einfach pünktlich aufhören mit dem Trinken, wenn sie satt sind und sich nicht gierig um Sinn und Verstand saugen? Sollten sich diese Eltern wirklich Sorgen machen und ihr Kind schon im zarten Alter von sechs Monaten vorsorglich für Förderschule und Nachhilfe anmelden?

Wenn man eine Fähigkeit erlernt im Laufe der ersten Elternjahre, dann ist es in der Regel der artgerechte Umgang mit Erbrochenem. Ist es denn Zufall, dass die deutsche Sprache für die zugrundeliegende Tätigkeit so viele unterschiedliche Wörter und Variationen kennt? Spucken, speien, (er)brechen, sich übergeben, kotzen, reihern. Um nur einige zu nennen. Für die gebildete Kaste ergänze ich noch „vomieren“. So, jetzt sind wir im Thema angekommen.

Das gebrochene Kind

Ich erinnere mich an dieser Stelle gern sehr ungern an meine Kindheit und meine ersten Erfahrungen im Umgang mit der Autorückbank des elterlichen PKWs. Der, der hinten keine Türen hatte. Und dementsprechend auch keine zu öffnenden Fenster besaß. Da hing ich nun mit meiner Reisekrankheit, zwischen Beifahrerkopfstütze und spaltweise geöffnetem Beifahrer-Seitenfenster und japste nach Luft. Wohlwissend, dass ich noch so viel frische Luft inhalieren könne, ohne dass der Tornado im Magen davon hätte besänftigt werden können.

Wenn man als Kind mit Reisekrankheit in den Urlaub fährt, hat man nicht nur selbst etwas davon, sondern meist die ganze Familie. Wäre doch ätzend langweilig, so eine achteinhalbstündige Auto(-bahn)fahrt. Das muss man doch irgendwie zeitlich auflockern können, dachte ich mir wohl in jungen Jahren. Mehrere in kurzer Abfolge auftretende Rastplatzaufenthalte vor bzw. nach dem Vomieren machen aus einer schnöden Auto(-bahn)fahrt eine richtige Schnitzeljagd: „Haben wir eigentlich noch mehr Wechselklamotten im Kofferraum, ohne dass wir alle anderen Klamotten einmal rausholen müssen? Nein? Dann halt ohne T-Shirt. Ist ja Sommer. Und haben wir noch Tüten? Auch welche ohne Löcher?“

Das war echt eine harte Zeit damals. Das Blatt wendete sich erst komplett zum Guten an dem Tag, an dem ich vorne links im Auto Platz nehmen durfte. Was eine andere Perspektive doch ausmachen kann! Leider werden die Anlagen für die Reisekrankheit anscheinend mit den Genen an die nächste Generation weitergeben. Zum Kotzen ist das.

Mit der Geburt meines ersten Kindes hat sich in mir eine Entwicklung Bahn gebrochen, die genauso erstaunlich wie auch widerlich ist: Es gibt nix mehr, vor dem du dich ekelst. Wirklich nicht:

Auch wenn du gefühlt knöcheltief durch Erbrochenes watest – der eigene Magen nimmt das überhaupt nicht mehr wahr. Was Magen-Darm in der Wort-Kombination tatsächlich bedeutet, wird einem erst so richtig bewusst, wenn die eigene Kinderschar damit konfrontiert ist. So wie neulich.

Eine Brechgödie in drei Akten

Da freut man sich auf ein paar Tage mit den Kindern bei den Großeltern, ein bisschen Erholung und Abwechslung vom Daily Rumble. Doch dann erfüllt plötzlich ein traurig-erschreckendes Wimmern die dunkle Willkommens-Nacht. Aus dem Nichts. Kann viele Gründe haben. Im ersten Moment denkst du: Da hat nur jemand schlecht geträumt. Aber wenig später, nämlich als sich der erste Schwall kindlichen Magen Contents den Weg an die stickige Luft bahnt, ist die Hoffnung auf eine Nacht, die zumindest im Entferntesten etwas mit einer schlafenden Tätigkeit (nicht zu verwechseln mit dem Beamten-Büroschlaf) zu tun haben sollte, passé. Knapp zwei Stunden Würgen, Spucken, Aufwischen, Waschen, Umziehen, Trösten, Kuscheln, Kopf halten, erneut Würgen, Spucken, Aufwischen, Waschen, Umziehen später ist der Spuk vorbei. Denkste.

Was der eine Zwilling kann, beherrscht der andere doch noch mindestens genau so gut. Aus der theoretischen Annahme wird sehr schnell breiige Realität. Kommando zurück, alles noch mal von vorn bitte schön. Die Nacht verfliegt im Nu. Kurz bevor die Sonne aufgehen soll, fallen die letzten Paar Äuglein zu, um sich eine erste Erholungspause zu gönnen. Bevor in ein paar Stunden Teil 2 des dynamischen Duos „Magen & Darm“ in Erscheinung tritt.

Aber auch das wird nur eine von vielen vorübergehenden Episoden sein. Denn dass eine Nacht später auch Kind 3 rumspu(c)kt, überrascht nun nicht wirklich. Leid tun einem die Kleinen aber umso mehr. Während tröpfchenweise nur noch Galle das Innere des geschundenen Leibes verlässt, sitzt man selbst daneben wie ein zweites Häufchen Elend und versucht dennoch paniklos Trost, Mut und Hilfe zu spenden. Und meist gelingt es dir auch.

Wie widerlich, bäääh, e-ke-lig, schreien manche jetzt sicher allein bei der Vorstellung. Wäre mir vor ein paar Jahren nicht anders gegangen. Inzwischen aber meistere ich eine solche Situation, ohne dass ich selbst einen Kloß im Hals verspüre. Weil ich in dieser Situation für mein Kind stark sein muss. Weil ich es beschützen muss. Weil das mein Job ist. Weil es mein Kind ist. Weil es ein Teil von mir ist. Weil ich es gern mache.

Fazit

Gebrochen wird überall mal. In der Schule die Zahlen, beim Fußball das Wadenbein, das Ehe-Gelübde beim Seitensprung und mit guten alten Traditionen heutzutage eh fast unentwegt. Und auch wenn es zusätzlich noch ganz übel werden sollte, sei immer wieder betont: Auch Morgen geht die Sonne wieder auf – und ein neuer Tag bricht an. Nicht zuletzt war es Bertolt Brecht himself, der uns mitnichten mit gebrochenem Deutsch mit auf den Weg gab:

„Beharre nicht auf der Welle
die sich an deinem Fuß bricht, solange er
im Wasser steht, werden sich
neue Wellen an ihm brechen.“

Denkt da mal drüber nach!


Image Source: https://pixabay.com/de/photos/k%C3%BCrbis-halloween-%C3%BCbelkeit-schlecht-3630614/






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Wenn alles an der Mandel hängen bleibt https://www.papasrabauken.de/2018/12/01/wenn-alles-an-der-mandel-haengen-bleibt/ https://www.papasrabauken.de/2018/12/01/wenn-alles-an-der-mandel-haengen-bleibt/#respond Sat, 01 Dec 2018 19:15:34 +0000 https://www.papasrabauken.de/?p=328 Mit guten Vorsätzen ist das so eine Sache. Nicht nur an Silvester und Neujahr. Auch mitten im Jahr kann man sich theoretisch neue Ziele setzen. Ende Mai, lange bevor sich „Die Mannschaft“ in Russland vor der gesamten Weltöffentlichkeit bis auf die Knochen blamierte, lange bevor unser aller Kanzlerin einen ersten echten Schritt in Richtung Rente … Wenn alles an der Mandel hängen bleibt weiterlesen

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Mit guten Vorsätzen ist das so eine Sache. Nicht nur an Silvester und Neujahr. Auch mitten im Jahr kann man sich theoretisch neue Ziele setzen. Ende Mai, lange bevor sich „Die Mannschaft“ in Russland vor der gesamten Weltöffentlichkeit bis auf die Knochen blamierte, lange bevor unser aller Kanzlerin einen ersten echten Schritt in Richtung Rente ankündigte, lange vor Beginn des Mega-Sommers, der ja überhaupt gar nix mit dem Klimawandel zu tun hat lange vorher proklamierte ich hier voller Stolz das Ende der winterlichen Erkältungswelle im Rabaukenhaus und kündigte vollmundig eine Reihe neuer Geschichten und Anekdoten aus dem Rabaukenhaus an. Wie töricht von mir. Was war ich doch für ein Schmock! In meiner heutigen Episode rücken daher die Kids ausnahmsweise mal in den Hintergrund, heute geht es bei PapasRabauken explizit mal nur um den Papa der Rabauken. Das letzte Mal in diesem Jahrhundert, versprochen.

Szenenwechsel: Wir drehen den Zeiger der großen Lebensuhr ein paar Monate Richtung Sommer zurück, just zu dem Moment als wir zuhause den Höhe- oder besser Tiefpunkt eines Keim- und Virentsunamis gerade überwunden hatten. Die Kinder waren endlich wieder vollkommen fit und hatten sich diesen Sommer mit Hitze, Sonnenbrand, Mückenstich, Wespenplage & Co. redlich verdient. Ich dagegen liege im Krankenhaus. Im selben, in dem unsere Zwillinge damals zur Welt gekommen sind und eigentlich auch unser Sohn. Eigentlich. Aber das ist eine andere Geschichte.

Heute liegt dafür aber nicht die „bessere Hälfte“ in der Pränatalstation in der Horizontalen, um zu pressen, was das Zeug hält, sondern ich. Pressen, nein, das kommt mir nicht in Sinn. Ganz im Gegenteil, ich soll es sogar absolut vermeiden. Stattdessen liege ich hier regungslos uninspiriert und lutschkaue an einem Stieleis, heute bereits das vierte seiner Art. Denn ich bin jetzt mandellos. Nicht sprachlos, nicht mittellos, auch nicht hilflos, aber mandellos.

Wassereis
Wassereis, mit künstlichen Fruchtsäuren versetzt, sagte die Schwester. Hat trotzdem gebrannt.

Dabei mag ich Mandeln, zumindest vom kulinarischen Aspekt her. Zerhackt und mit feinem Zimt gemischt auf einem Teller mit heiss gekochtem Haferbrei dampfend. Oder in der „gebrannten“ Variation, die ich seit einigen Jahren dank eines feinen Rezepts meiner backenden Schwester oft selbst gern zubereite. Einem Magnum ohne Mandeln fehlt auch irgendetwas Essenzielles. Kurzum, Mandeln sind schon was Feines. Außer, wenn sie entzündet sind, chronisch entzündet. Dann sind Mandeln alles andere als fein, das sind sie groß, geschwollen, zerklüftet, belegt und mitunter eitrig. Nervig, lästig und überflüssig dazu. Dann müssen sie raus und kommen nie wieder. Auf Mandelnimmerwiedersehen.

Antibiotika und andere Placebos

Dabei spielt es jetzt auch gar keine Rolle mehr, dass ich in den letzten 20 Jahren eigentlich überhaupt nie ernsthaft krank war bzw. an irgendetwas litt, das nicht mit Paracetamol oder Wick Medinait heilbar war. Von Mandelentzündungen war ich so weit entfernt wie wir Hamburger von der nächsten totalen Mondfinsternis im 22. Jahrhundert. Vielleicht ist es ja tatsächlich der plötzliche Umgang mit so vielen Bakterienschleudern in Kita & Co., der einem das eigene Immunsystem mal so richtig durch die Knochenmühle dreht. Und dummerweise bleibt alles an den Mandeln hängen. Der ersten körperlichen Instanz in Sachen Immunsystem. Da helfen dann auch irgendwann keine Antibiotika mehr. Obwohl ich Einiges probiert habe. Im Nachhinein fühlte es sich fast wie eine Whiskey-Verkostung an, nur halt mit Antibiotika statt Glenfiddich & Co. Meine Lowlights: Amoxillin mit ganz schwachem Bouquet und noch schwächer im Abgang, nur noch negativ getoppt durch Doxycyclin, da hätte ich auch gleich ne gammelige Kartoffel essen können, hätte genauso (wenig) gewirkt.

Antibiotikum
Noch so ein Antibiotikum.

Clindamycin konnte ich nur eingeschränkt empfehlen, bekommt nicht jedem Magen- und Darmtrakt. Das gute alte Penicillin konnte zumindest teilweise überzeugen. Über alle anderen Mittelchen, die angeblich die Immunabwehr stärken, legen wir ganz im Sinne der Pharma-Mafia mal lieber den Mantel des Apotheker-Schweigens.

Im Nachhinein stellte ich fest, dass um gleich bei der Whiskey-Analogie zu bleiben die mannigfaltigen Nebenwirkungen besagter antibiotischer „Wundermittel“ denen eines übermäßigen Whiskey-Konsumverhaltens ähneln:

So richtig auf der Höhe ist man trotz oder gerade wegen der Mittelchen weder körperlich noch mental. Das Immunsystem geht zudem immer weiter in die Knie, weil ja auch die „guten“ Bakterien dran glauben müssen. Dazu die Tatsache, dass man sich in unseren Breiten wirklich ziemlich blöd vorkommt, wenn man sich nur noch hinter einem Mundschutz vermummt traut die Kinder bei der Tagesmutter abzugeben, nur um das Risiko eines weiteren zusätzliches Infektes zu minimieren. So ein wenig wie Falschgeld muss sich auch irgendwie der vom Whiskey-Gourmet zum -Gourmand-Mutierte fühlen, wenn er sich neben den drei Flaschen Sprit noch ein Päckchen Kaugummi und eine Banane an der Supermarkt-Kasse in die Plastiktüte stopft.

Und weil das eigene Kranksein ja nicht schon anstrengend genug ist da sind dann ja da noch drei Kinder, die tagtäglich auf dir rumhüpfen, dich vollquaken und alle Launen an dir austesten, die sie sich von anderen Plagegeistern abgeschaut haben. Ganz schnell wird dann aus dem V ein H, der Vater zum Hater [engl.: ˈheitə(r)], der die Welt und vor allem seine Kinder nicht mehr versteht: „Wie können mich die Blagen nur so dermaßen nerven, haben die denn kein Verständnis dafür, dass ihr beloved father hier schon seit Wochen vor sich hin darbt und einfach nur ein wenig Ruhe und Erholung benötigt. Könnt ihr das nicht verstehen, ihr Rotznasen?!“ Nein, das können sie nicht. Das ist nicht ihr Job. Ihr Job ist es zu nerven, den Finger in die Wunde zu legen, bis Papa sich endlich unters Messer legt. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Gaumen-Mandeln müssen ab.

Ich hasse Krankenhäuser

Die linke und die rechte. Wie das Ganze operativ abläuft, habe ich mir vorab nicht in Gänze oder detailliert erklären lassen, ich bin kein Masochist. Als von „ausschaben“ und „löffelähnlichem Instrument“ die Rede war, schaltete ich ab. Zum Glück kann man sich im Nachhinein auf Youtube anschauen, wie so eine OP abläuft und wie diese kleinen fiesen Mandeln in freier Natur auf dem Seziertisch, und nicht am Gaumen klebend, ausschauen. Guten Appetit!

Was ich vorab aber leider erfahren hatte, war die Tatsache, dass ich nach der OP zur Kontrolle mindestens vier Tage im Krankenhaus auf Station bleiben musste. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Krankenhäuser hasse? Nicht nur aufgrund der Tatsache, dass ich dort als Besucher oft mehr Leid als Heilung erleben musste (vermutlich heisst es deswegen auch Krankenhaus und nicht mehr Heilanstalt). Sondern auch aufgrund der eindeutigen Fakten- und Gemengelage: Da ist erstens dieser penetrante Geruch von Desinfektionsmitteln. Dazu die wirklich miese, Pumakäfig-artige Luft in den Männer-Patientenzimmern, weil es immer einen gibt, der sich NICHT wäscht. Und dazu diese typischen ellenlangen Stations-Gänge, die mich an mein altes Bundeswehr-Kasernengebäude während der Grundausbildung erinnerten.

Mittagessen
Willst du das noch essen, oder kann das weg?

Auf der einen Seite die Patientenzimmer- bzw. Soldatenstuben, in denen man sich zu keiner Uhrzeit sicher sein kann, dass nicht doch einer hereinplatzt und dich aus dem Nichts wegen einer Lappalie anbrüllt: „Schlafen!“ Auf der anderen Seite, das Schwestern-Zimmer bzw. das Wachzimmer, das immer dann unbesetzt ist, wenn man mal etwas fragen will. Morgens um halb 3 zum Beispiel. Naja, und vom Essen wollen wir gar nicht erst sprechen. Mit einem wundoffenen Hals kriegt man zwar eh kaum etwas Anderes runter als Wasser, Eis, Wasser mit Eis, Eis mit Wasser, Wassereis und Eiswasser. Abwechslung ist anders. Aber so richtig habe ich mich auch anschließend mit der festen Nahrung nicht anfreunden können, genausowenig wie damals in den Kantinen beim Bund. Aber da gab es zum Glück wenigstens Alternativen.

Das mit riesigem Abstand Allerallerschlimmste an Krankenhäusern sind aber ohnehin die vielen rumlaufenden Menschen, die Weiß- und Blaukittel, die um einen herumscharwenzeln, und wo du nie genau weißt, ob derjenige gerade im OP dein Leben gerettet hat, die Essensbestellung für den nächsten Tag entgegennehmen möchte oder einfach nur mal feucht durchwischen will das Zimmer oder dich. Ich hasse Krankenhäuser. Aber warum mache ich eigentlich jetzt so ein Drama draus?

Heul nicht rum, du Mimose

Es gibt Ereignisse in einem Leben, die perfekt erscheinen, da sie perfekt in den ein oder anderen Lebensabschnitt passen. Und es gibt Zeitpunkte, die einfach überhaupt gar nicht passen. Pas du tout. Zum Beispiel, wenn einer der wenigen kulturell unverwässerten TV-Sender der Republik ein Porträt über dich, den Vollzeit-Vater, und deine Familie drehen möchte. Für die Prime Time. Weil so ein Vollzeitvater, auch wenn ich den Job nur vorübergehend mache, heutzutage noch immer äußerst selten anzufinden ist.

Ich in der Prime Time. Kurz vor der Tagesschau. Ganz ehrlich: Die Vorstellung, dass mal eben so +/- eine halbe Million Leute dich und deine Visage in der Glotze sehen und erkennen, dass Väter durchaus für andere Aufgaben prädestiniert sind als am Wochenende Brötchen zu besorgen oder einmal die Woche das Auto durch die Waschstraße zu schieben, erschien mir durchaus verlockend und spannend.

Auch wenn ich früher in meinem Job für jede Presseanfrage dankbar war und jeden Pressekontakt gern bis zum letzten My mit Infos gefüttert habe, kam ich in diesem Fall, zu diesem Zeitpunkt, ins Grübeln. Kurz nach einer Mandelresektion in der Phase der Rekonvaleszens, sprich: Links und rechts ein Speiseeis in der Hand, die Telefonnummer der HNO-Notrufzentrale vor mir im Anschlag liegend, will ich da wirklich, dass mich jemand ganz tiefgründig zu meiner Vaterrolle befragt? In meinem Fall obsiegte der Verstand über das Herz und das Ego. Man muss so eine Chance auch einfach einmal sausen lassen können, ohne sich zu grämen. Das konnte ich. Und das ist auch gut so.

Generell waren die letzten Monate ohne Erzähldruck daher ideal, um mal ein wenig über den Tellerrand zu blicken und zu rekapitulieren.

Und was lernen wir aus dieser Episode?

1. Wenn kleine Kinder in Kita & Co. kommen und Viren, Bakterien und schlechte Laune mit nach Hause schleppen, schließt man sich als Eltern besser im Keller ein und wartet einfach ab. So zwei oder besser drei Jahre, bis die Luft wieder rein und der Spuk vorüber ist.

2. Bevor man sich bei häufig auftretenden Mandelentzündungen ein Antibiotikum nach dem anderen reinzieht, besser sofort die Mandeln rausholen  idealerweise macht man das ganz fix in der Mittagspause selbst mit Geflügelschere und Tempo-Taschentuch. Dann erspart man sich den Krankenhaus-Fraß.

3. Ich habe viel positives Feedback erhalten hat im Laufe des vergangenen Jahres, auf das was ich hier unregelmäßig regelmäßig und in aller Ernsthaftigkeit über das Zusammenleben mit drei Rabauken berichtet habe. Das hat mich angestachelt, ein wenig drüber nachzudenken, was PapasRabauken noch leisten kann für alle real existierenden Väter und die werdenden. Daraus sind ein paar Hirngespinste und ernstzunehmende Ideen erwachsen, die wir in den nächsten Wochen und Monaten umsetzen werden. Also, dranbleiben!

 

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Vom schwierigen Start des Beginnens https://www.papasrabauken.de/2017/03/18/vom-schwierigen-start-des-beginnens/ https://www.papasrabauken.de/2017/03/18/vom-schwierigen-start-des-beginnens/#respond Sat, 18 Mar 2017 19:00:46 +0000 http://www.papasrabauken.de/?p=25 Ein lauwarmer Dezembertag: Weihnachten ist noch nicht ganz in Reichweite, der Naschteller aber schon dermaßen befüllt, als gäbe es morgen nix Süßes mehr bei Lidl. Heute geht’s los, heute starte ich ein neues Kapitel. Ab heute werde ich mich der Menschheit endlich in dem Kanal mitteilen, den ich auch beruflich jahrelang mit meinen geistigen Ergüssen … Vom schwierigen Start des Beginnens weiterlesen

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Ein lauwarmer Dezembertag: Weihnachten ist noch nicht ganz in Reichweite, der Naschteller aber schon dermaßen befüllt, als gäbe es morgen nix Süßes mehr bei Lidl. Heute geht’s los, heute starte ich ein neues Kapitel. Ab heute werde ich mich der Menschheit endlich in dem Kanal mitteilen, den ich auch beruflich jahrelang mit meinen geistigen Ergüssen gequält habe bzw. die Kunden und Follower meiner Arbeitgeber. Ein Blog soll es sein. Vor zehn Jahren wäre es dank meines zur Quasi-Vollkommenheit perfektionierten Sportwissens ein Sport-Blog geworden. Vor fünf Jahren dagegen hätte ich vermutlich Neuigkeiten aus der Internetwirtschaft gepostet und kommentiert. Hätte, wäre, wenn. Im Jahr 2017 sind das alles Nihilitäten, jetzt, da ich seit gut drei Jahren eine neue stetig wachsende Lebensaufgabe habe. Einen Job, der mich von nun an mein Leben lang begleiten wird, ohne Aussicht auf Kündigung oder Frühverrentung: Ich bin ein Papa bzw. inzwischen drei Mal Papa.

Nun also, an diesem Dezembertag, wo die Idee längst geboren, ein knackiger Name gefunden, der weltbeste Bloghoster engagiert, das Theme aufgesetzt (schließlich liest das Auge mit) und der Willkommens-Post geschrieben ist, gerade jetzt, werden die, um die es hier letztendlich gehen soll, krank. Eine(r) nach der/m anderen. Die armen Lütten. Warum also nun nicht aus der Not eine Tugend machen: Kann es ein spannenderes Thema für ein Initialposting geben als die gute, alte „Seuche“?! Nö.

Krank zu sein, das ist nicht schwer, Vater sein, dagegen sehr

Eine kurze Auflistung, was uns kinderkrankheitstechnisch so alles widerfahren ist in dieser Dezemberwoche – der Einfachheit halber in alphabetischer Reihenfolge: Bronchitis, Durchfall, Erbrechen, Fieber, Heiserkeit, Husten, Mittelohrentzündung, Schnupfen, Übelkeit, Zahnungsschmerzen.

Was sich wie das Who-is-Who der gesammelten Krankheiten einer ganzen KITA liest, entpuppt sich nun also als die konzentrierte Malaise meiner unmittelbaren Nachkommen. Ein wahres Diagnosejeopardy für jeden Kinderarzt. Vater eines kränkelnden Kindes zu sein – oder eben gleich mal von dreien – ist vermutlich nicht nur für mich eine der herausfordernsten Erfahrungen, die man in den Säuglings- und Vorschuljahren macht. Hatschieeh.

Damals, als der Stammhalter noch Einzelkind war, erlebte ich zum allerersten Mal dieses Gefühl ein Co-Kranker zu sein. Jedes Husten, das dem Kinde aus den winzigen Bronchen entfloh, tat dir selbst weh. Oder eine typisch laufende Kindernase, bei der man fassungslos daneben steht, wenn das Sekret literweise den Fußboden, die Couch oder jede beliebige andere Oberfläche benetzt. Die armen Kleinen. Vielleicht ist Mitleid hier aber doch unangebracht. Denn die Racker sind meist viel robuster als die Eltern. Denn man fragt sich doch, wie man es mit ganzen 6 Monaten Lebenserfahrung bewerkstelligen kann, bei 40+ Fieber bäuchlings über den Boden zu robben und dabei dennoch ein breites Grinsen auf den großen Pausbacken hervorzuzaubern. Männer sind nicht fürs Kranksein gemacht – aber gerade deshalb können wir vermutlich so gut mitleiden mit den Zwergen.

Dabei ist es auch nicht nur die Erkältung oder der Husten der Kinder an sich, die einem den kalten Schweiß auf die Stirn treiben, sondern die Unsicherheit darüber, wie man den kleinen Wesen am besten helfen könnte – ohne ihnen zu schaden. Sich selbst bei Erkältungs-Krankheiten zu helfen, ist dagegen geradezu simpel. Hastig schluckt man zwei lecker unzerkaute Paracetamol, eine Grippostad-Kapsel und zur Sicherheit noch eine Aspirin (weil Aspirin immer wirkt) mit einem großen Schluck Cola Light den eitrigen Rachen herunter, um anschließend die kombinierte Vitamin C-, Magnesium- und Calcium-Brausetablette mit einem großen Energy-Drink runterzuwürgen. Das alles wiederholt man drei mal täglich und wie von Zauberhand geht’s einem schon nach sechs bis acht Tagen besser – vom Leberschaden, Herzrhythmusstörungen und Magengeschwür mal abgesehen. Wie gesagt, sooo einfach. Aber was tun, wenn der Kleine trockener hustet als die Sahara?

Kinderärzte – Götter in… ähhh…bunt

Seit dem Tag, an dem ich den ersten halben Kinderfreibetrag mein Eigen nennen konnte, ist der Gang zum Kinderarzt die am häufigsten zurückgelegte Wegstrecke mitsamt Kind und rangiert damit noch vor dem Besuch des ansässigen Lebensmitteldiscounters, bei dem „immer erst ein Brötchen angebissen werden muss“ und dem öffentlichen Spielplatz, auf dem heutzutage allein mehr Spielgeräte zu finden sind als damals in meiner gesamten Heimatstadt zusammen, zu Zeiten, als ich noch in die Hosen gemacht habe. Wenn man als Papa dann noch mit einer gepflegten Arzt-Neurose aufwarten kann, freut man sich jedesmal wieder genauso wahnsinnig auf den Besuch der Bazillenbude wie auf eine Bar-Mizwa oder die „Große Hafenrundfahrt“, die vor allem Männer jenseits der Fuffzig kennen. Der Besuch beim Kinderarzt ist so gewöhnlich geworden wie der mitternächtliche Gang zum Klo.

Und ja, der erste Eindruck bestätigt immer wieder die größten Befürchtungen, dass man an diesem Ort, der Heilung verspricht, nur noch kranker wird. Was für eine Heidenfreude es doch für die kränkelnden Knirpse und Gören ist, wenn sie mit rotzverklebtem, fiebrigem Gesicht und müffelndem Hustenauswurf gemeinsam im Vorzimmer-Kletterpark herumtollen und dabei Viren, Bakterien und Keime spielend austauschen – nach dem Motto: wer will noch was, wer hat noch nicht (alles)?

Das ist allerdings nur die eine Seite der Medaille. Hinter der klebrigen Fassade verbirgt sich eine vollprofessionelle Gesundheits-Manufaktur, in der die kleinen Bazillenschleudern von einer Heerschar freundlicher, kittelloser Arzthelferinnen und Doktoren betreut werden – und das immer mit ganz viel Empathie, Herz und einer großen Portion Kompetenz. Genauso wichtig wie das Rezept, die Medikation oder die Hausmittelchen-Tipps, die man erhält, ist das Gefühl der Sicherheit und der Erleichterung, mit dem man meist den Weg nach Hause antritt. Gefühle, die einem kein Gesundheitsforum, keine Apotheken-Umschau und kein Globuli der Welt bieten kann!

Wenn „Englische Woche“ auf „Englischen Patienten“ trifft

Kennt ihr „Englische Wochen“? Nein, das sind keine Fish & Chips-Aktionswochen eines Burger-Braters. Wer Fußball mag, liebt „Englische Wochen“. Bedeutet nichts weiter als auch unter der Woche viel Fußball in der Glotze, also in der Frequenz Samstag-Mittwoch-Samstag. So weit, so gut.

Kommen wir zum „Englischen Patienten“. Ich habe den Film ehrlich gesagt nie gesehen, zumindest bewusst, soweit ich erinnere. Aber Voldemort spielt mit, dann muss er wohl gut sein. Egal, auch nicht wichtig. Worauf ich hinaus möchte, ist die Kombination beider Termina zur knackigen neuen Wortschöpfung der „Englischen Patientenwochen“. WTF?! Seitdem ich das Privileg genieße, sowohl Vater eines Thronfolgers als auch von Zwillingsprinzessinnen zu sein, sind „Englische Patientenwochen“ zum festen Bestandteil unseres Familienlebens geworden. Beispiel gefällig: Es ist Samstag und eines der Kinder startet mit einem fiebrigen Infekt ins Wochenende. Sauber, da kommt Freude auf. Es gibt doch nix Schöneres als Samstagnachmittag Wadenwickel zur Bundesliga-Konferenz zu wechseln. Abends dann die erste Paracetamol fürs Kind – und eine für den Papa. Der Sonntag, Montag und Dienstag sind damit schon mal gelaufen, da man in dieser Zeit nur noch darauf bedacht ist, das Fieber unter 40 zu drücken und krampfhaft versucht die Kinder räumlich zu trennen, um damit den Austausch von Spucke unter den sabbernden Familienmitgliedern so gut es geht zu vermeiden. Wie naiv man doch ist. Der Infekt findet immer einen Weg. Während Kind 1 am Mittwoch wieder auf dem Weg zu einem normal futternden Schreihals mit festem Stuhlgang ist, hat sich der Infekt als Version 2.0 sein zweites Opfer gesucht, jetzt mit verbesserter Widerstandsfähigkeit und dem neuen Feature schleimig-nasser Husten. Spätestens jetzt weißt du, der Rest der Woche ist gelaufen. Nach zwei weiteren Tagen voller voller Höschen, vieler Zäpfchen, vielen Tränchen und gänzlich ohne zusammenhängenden Schönheitsschlaf von mehr als 120 Minuten, fühlst du dich mindestens so gerädert wie die Kinder. Und dann kommt Tag 7, wieder ein Samstag. Alles scheint überstanden, das Wochenende gerettet – bis zu dem Moment, in dem bei Kind 3 ein heftig einsetzender trockener Husten gepaart mit röchelnd-rasselnden Atemgeräuschen die Fahrt in die Notaufnahme des ortsansässigen Kinderkrankenhauses heraufbeschwört. Klasse, Hauptgewinn! Nicht ganz unerwähnt soll bleiben, dass der nächste Mittwoch schon wieder neue tolle Krankheitsfeatures bereithalten kann, getreu dem Motto: „Und regelmäßig grüßen die Englischen Patientenwochen!“

Womit sich der Kreis nun wieder schließt. Am Anfang war die Krankheit. Aber einmal akzeptiert, dass kränkelnde Kinder zum Großwerden dazugehören so wie Schlagsahne auf einen Erdbeerkuchen, macht die Zeit des Kränkeln für die Eltern womöglich etwas erträglicher. In diesem Sinne: Gute Besserung!

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Der Beitrag Vom schwierigen Start des Beginnens erschien zuerst auf Der Ratgeber-Blog für Väter und alle, die es mal werden wollen.

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